Therapie the work

The Work of Byron Katie®

The Work geht auf die Amerikanerin Byron Kathleen Mitchell – genannt Byron Katie – zurück, die in den 1970er Jahren durch die konsequente Arbeit mit ihren Gedanken eine schwere psychische Krise überwunden hat.
Als Methode in Therapie und Coaching lässt sich The Work am ehesten dem Bereich der sogenannten Kognitiven Umstrukturierung zuordnen. In wissenschaftlichen Studien findet sich auch die Bezeichnung „Inquiry-Based Stress Reduction“ (IBSR) – also Stressreduktion basierend auf dem Hinterfragen und Überprüfen von Gedanken und Glaubenssätzen.

Perspektivwechsel im eigenen Denken
Ausgangspunkt für The Work sind Themen aus Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, die belastend wirken. Der Begleiter (Therapeut oder Coach) unterstützt den Klienten dabei, sich seiner stresserzeugenden Gedanken bewusst zu werden und führt ihn anschließend mit vier einfachen Fragen durch einen Prozess der Selbstreflexion:

  1. Ist das wahr? (Ja oder Nein)
  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (Ja oder Nein)
  3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Wer wärst du (in derselben Situation) ohne den Gedanken?

Im Anschluss werden sogenannte “Umkehrungen” zum Ursprungsgedanken gebildet (z.B. ins Gegenteil), um ergänzende Perspektiven zur bisherigen Sichtweise zu finden – ohne die Realität zu beschönigen. Der Klient gewinnt dadurch oft Zugang zu tieferliegenden Einsichten darüber, was für ihn wesentlich und stärkend ist.

Anwendungsgebiete in Therapie, Coaching und Selbst-Coaching
The Work ist keine reine Mental-Technik, sondern eine strukturierte, kontemplative Selbsterforschung, die den Zusammenhang zwischen Denken, Emotionen, Körperreaktionen und Verhaltensweisen erfahrbar macht. Voraussetzung beim Klienten ist die Bereitschaft, bisherige Bewertungen und Überzeugungen neugierig in Frage zu stellen. Die Haltung des Begleiters basiert (ähnlich wie bei der Gesprächstherapie nach Rogers) auf den Prinzipien der Empathie, wertschätzenden Akzeptanz, Absichtslosigkeit und Ergebnisoffenheit.
Mit etwas Erfahrung eignet sich die Work auch als Selbst-Coaching-Methode, bei der sich der Klient selbst die Fragen stellt und mündlich oder schriftlich beantwortet.

The Work kann dabei unterstützen,

  • Bewusstsein und Achtsamkeit zu entwickeln für den Zusammenhang zwischen Denken, Fühlen und Handeln
  • Gedankenkreisen und automatische Stressreaktionen zu unterbrechen
  • Limitierende Glaubenssätze oder Projektionen zu erkennen und zu lockern
  • Unrealistische Erwartungen an sich und andere zu relativieren
  • Akzeptanz für Unveränderliches zu fördern und die Selbstwirksamkeit im eigenen Einflussbereich zu erhöhen
  • Probleme und Konflikte mit größerer innerlichen Distanz zu betrachten
  • Den eigenen Anteil an konflikthaften Situationen zu reflektieren und alternative, stärkende Verhaltensweisen zu entdecken
  • Sich innerlich zu klären und auf schwierige Gespräche vorzubereiten
  • Das eigene Wohlbefinden unabhängiger von äußeren Einflüssen zu gestalten

Dieser Text wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Katja Lutz-Deklerk, Coach & Heilpraktikerin für Psychotherapie, Mitglied im vtw Verband für The Work of Byron Katie, www.katjalutzdeklerk.de