Tanztherapie

Unter Tanztherapie versteht man ein eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren, das sich von anderen künstlerischen und bewegungsorientierten Therapieformen absetzt. Durch rhythmische körperliche Bewegung und Tanz kann der Therapeut Informationen über die psychische Verfassung des Patienten und damit Lösungsansätze zur Verbesserung seiner Beschwerden herausfinden.

 

Es gibt verschiedene Formen der Tanztherapie, die alle auf demselben Grundgedanken beruhen: In Bewegung, Körperhaltung, Gesten, Mimik, Tempo, Rhythmus, Atem des Patienten drücken sich – ihm selbst oft verborgen – Gefühle aus, die Ursachen von seelischen und körperlichen Problemen sein können. Dies Gefühle sollen aufgespürt, ihre Ursachen erkannt und positiv beeinflusst werden. Durch das Erlernen einer bestimmten Tanztechnik – in Einzel oder Gruppenarbeit – zunächst mit einfachen Bewegungen, Drehungen oder Spielen gibt der Therapeut dem Patienten ein gewisses Rüstzeug. Dadurch soll dieser seine Hemmungen verlieren und die Angst, dass er nicht gut tanzen kann.  Allmählich soll er sich über die äußere Bewegung seiner inneren Beteiligung und seiner seelischen wie körperlichen Empfindungen bewusst werden und diese gewollt zum Ausdruck bringen.

Eine spezielle Methode ist ferner die Nachahmung von Bewegungen anderer Menschen. Entweder ahmt der Therapeut Bewegungen des Patienten nach oder umgekehrt – oder bestimmter Mitmenschen, zu denen er eine Beziehung hat. Die Art, wie die Reaktionen bzw. die Imitation ausfällt, ist aufschlussreich über die entsprechende Einstellung des Patienten zu sich selbst bzw. zu der Person.

Eine Steigerung der Therapie ist die tänzerische Improvisation, bei der die Bewegungen nicht formal vorgegeben und angelernt sind, sondern spontan und unkontrolliert aus dem augenblicklichen Impuls heraus erfolgen und das Unterbewusstsein stärker beteiligen. Manche Patienten haben am Anfang Schwierigkeiten, den Verstand auszuschalten und eine direkte Bewegung zuzulassen, sie fühlen sich unsicher und genieren sich. Durch diese Selbsterfahrung und deren Überwindung unter Anleitung des Therapeuten wächst aber das Selbstvertrauen und der Patient hat damit einen Weg gefunden, seinen Gefühlen – ohne Worte – Ausdruck zu verleihen. Im anschließenden Gespräch werden die gewonnen Erkenntnisse analysiert und die anstehenden Themen, die sich gezeigt haben, bearbeitet.

Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.