Kunsttherapie

Die Kunsttherapie wie die verwandte Gestaltungstherapie sind relativ junge therapeutische Disziplinen. Sie verwenden Medien der bildenden Kunst wie Malen, Zeichnen oder Modellieren usw. durch die der Therapeut Hinweise auf seelische Konflikte des Patienten erhält.

Die Auseinandersetzung mit Gegenständen und Materialien der bildenden Kunst über Sinneswahrnehmungen beeinflusst die menschliche Psyche, indem sie bestimmte Gefühle auslöst. Diese Tatsache wird zweifach therapeutisch genutzt: als rezeptive (=aufnehmende) und als aktive (selbsttätige) Kunsttherapie. Bei der rezeptiven Form lernt der Patient unter Anleitung eines Therapeuten, Kunstwerke aufmerksam zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. Er soll die sinnlichen Eindrücke und seine eigene Reaktion darauf bewusst wahrnehmen und mit seinem Unterbewusstsein in Verbindung bringen. So soll er den Ursachen seiner seelischen und körperlichen Verfassung auf die Spur kommen. Bei der aktiven Variante werden die eigenen kreativen Kräfte des Patienten angeregt, mit deren Hilfe er lernt durch die Darstellung seiner inneren Bilder sich seiner Gefühle bewusst zu werden und sie auszudrücken – ohne Worte gebrauchen zu müssen. Die Befreiung von belastenden emotionalen Blockaden ergibt sich schon aus der positiven Stimmung, die die Beschäftigung mit einem künstlerischen Gegenstand hervorruft. Dazu kommt die Entwicklung neuer Fähigkeiten wie gesteigerter Konzentrationsfähigkeit, verbessertes Gedächtnis oder die bewusst eingesetzte künstlerische Ausdrucksmöglichkeit. Wichtig ist aber auch das klärende Gespräch mit dem Therapeuten.

Die Kunsttherapie wird in Einzel- und in Gruppentherapien angeboten. Sie eignet sich für die meisten Patienten, da keine Vorkenntnisse oder besondere künstlerische Begabung nötig ist. Das nötige „Rüstzeug“ wird in den therapeutischen Sitzungen mitgegeben.

Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.