EMDR

EMDR wird vor allem bei der Behandlung von traumatischen Erlebnissen eingesetzt. EMDR bedeutet wörtlich: Eye Movement Desensitization and Reprocessing – also Augenbewegungs-Desensibilisierung und Neubildung von (Verarbeitungs-)Prozessen. Gemeint ist damit, dass beim Patienten vor allem definierte Augenbewegung eingesetzt werden, um belastete Themen oder Erinnerungen zu desensibilisieren, d.h. emotional unbedeutend werden zu lassen und neue Verarbeitungsstrukturen im Gehirn entstehen zu lassen, die das Thema nun möglichst neutral speichern.

Der Ansatz dabei ist, dass ein seelisches Trauma während des Erlebens die gesunden Verarbeitungsmechanismen unseres Systems überfordern kann. D.h. es kommt zu keiner adäquaten Verarbeitung sowohl im kognitiven, im begleitete Erinnern des Geschehenen und die Desensibilisierung durch die horizontalen Augenbewegungen kann diese dysfunktionale Speicherung nun behoben werden.

Entdeckt hat Francine Shapiro ihre Methode zufällig beim Spazieren gehen, als sie bei sich selbst große emotionale Erleichterung bzgl. eines belastenden Themas feststellte als sie horizontale Augenbewegungen machte. Diesen Ansatz erforschte sie nun systematisch weiter und mittlerweile ist EMDR wissenschaftlich international anerkannt.

Behandlungsvorgehen:

1. Anamnese:

Selbstverständlich gilt es als erstes eine gute Anamnese mit dem Patienten zu machen und einen Behandlungsplan zu erarbeiten.

2. Stabilisierungstechniken

Dann werden mit dem Patienten verschiedene Stabilisierungsmöglichkeiten eingeübt, z.B. der sichere Ort, zu dem der Patient in seiner Phantasie gehen kann und an dem er geschützt ist, wenn ihm die Behandlung zu viel wird.

3. Bearbeitung

Ist der Patient genügend stabilisiert, werden relevante Erinnerungen und dazugehörige negative Gedankenmuster identifiziert und unter Anleitung des Therapeuten erinnert und durch horizontale Augenbewegungen desensibilisiert.

4. Neuetablierung eines positiven Gedankens

Im Anschluss wird beim Patienten ein positiver Gedanke, den er in Zukunft verfolgen möchte eingespeichert.

5. Test der Körperempfindungen

Nun wird überprüft, ob der Patient die Sitzung mit einem guten Körpergefühl abschließen kann.

6. Abschlußüberprüfung auf allen Ebenen

Bei jeder Traumatherapie gilt, sich nur einem erfahrenen Therapeuten anzuvertrauen – sonst besteht die Gefahr einer Re-traumatisierung.

Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.

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