Bindegewebsmassage

Die Bindegewebsmassage ist die älteste Variante der Reflexzonenmassage. Dabei streicht der Behandler mit den Fingerkuppen in weitflächigen, langsamen und druckintensiven Bewegungen über die Haut des Patienten. Es wird kein Gleitmittel benützt, damit die Dehnungswirkung auf die Haut intensiv bleibt. Somit wird eine lokale Wirkung auf Bindegewebe und Muskulatur ausgeübt, wodurch auch Schlacken in Bewegung gesetzt und Muskelverspannungen gelöst werden können. Zudem ist es möglich, mithilfe der Bindegewebsmassage Einfluss auf innere Organe zu nehmen, indem der culti-viscerale Reflexbogen zwischen Haut und inneren Organen genutzt wird.

Die Bindegewebsmassage eignet sich zur Behandlung von Muskelverhärtungen, Bindegewebserkrankungen, funktionellen Organstörungen, Durchblutungsstörungen und rheumatischen Krankheiten. Besonders effektiv ist sie in Verbindung mit anderen Verfahren der manuellen Therapie, Akupunktur und verschiedenen Injektionsformen.

Die Ärztin Hede Leube, die selbst an einer krampfartigen Verengung der Beingefäße litt, entwickelte innerhalb vieler Jahre aus der Behandlung ihrer Erkrankung die Bindegewebsmassage, die sie 1938 gemeinsam mit Elisabeth Dicke in Fachkreisen präsentierte. Die Therapie fand vorerst nur wenig Beachtung, bis festgestellt wurde, dass man mithilfe der Bindegewebsmassage Einfluss auf die Gewebespannung im Bereich der Head’schen Zone (Reflexzonen am Rumpf) und damit auch auf innere Organe ausüben kann.