Zinkleimverband

Der halbstarre Zinkleimverband wirkt durch seine Bestandteile sowohl kühlend als auch komprimierend und hemmt dadurch Schwellungen. Zinkleimverbände gibt es fertig über die Apotheke zu beziehen. Dabei sind Mullbinden mit einer Paste aus Zinkoxid, Wasser und Bindemittel, dem sogenannten „Zinkleim“, durchtränkt. Man kann dann diese nun simpel um die zu behandelnden Stelle an den Extremitäten wickeln.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen starren und flexiblen Zinkleimverbänden. Letztere eignen sich besser zur Behandlung von Gelenksverletzungen wie z.B. Kapselzerrungen und Bänderreizungen, da sie sich durch ihre elastischen Eigenschaften faltenfrei um das Gelenk anbringen lassen.

Hauptsächlich zählen Erkrankungen oder Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates wie Verstauchungen des Handgelenks, Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen oder Prellungen am Knie, Spunggelenkszerrungen oder auch Tennisarme zu den Indikationen eines Zinkleimverbandes. Aber auch zur Behandlung von Ödemen, Venenschwäche (chronisch-venöse Insuffizienz) oder Venenentzündungen haben sich diese Verbände bewährt. Damit die Feuchtigkeit erhalten bleibt sind sie zumeist in Folien abgepackt. Man kann sie also auch eine gewisse Zeit im Vorrat lagern.

Der Zinkleimverband wirkt einen Gegendruck auf die Muskulatur aus, was eine Entstauung bewirkt und den venösen und lymphatischen Apparat bei seiner Arbeit unterstützt. Zugleich werden die verletzten Körperteile gekühlt und schwellen ab. Dabei werden die Gelenke nicht völlig ruhiggestellt, sondern stabilisiert.

Es empfiehlt sich, einen Zinkleimverband nicht auf bloßer Haut, sondern über einem Schlauchverband anzulegen, da sonst ein Verbandwechsel an behaarten Stellen für den Patienten schmerzlich ist. Außerdem haben auch leicht allergisch reagierende Patienten weniger Probleme mit dem angelegten Zinkleimverband. Wie auch andere Kompressionsverbände wird ein Zinkleimverband immer zum Herzen hin gewickelt und die zu behandelnden Gelenke in Funktionsstellung fixiert und stabilisiert. Steht im Behandlungsfokus die Stabilisierung, so empfiehlt sich das Verwenden eines starren Verbandes.

Der Stützverband kann bis zu 5 Tagen getragen werden, dann empfiehlt es sich, den Verband wechseln zu lassen. Sollte die gewünschte abschwellende Wirkung des Verbandes sehr schnell einsetzen, so kann ein Wechsel des Verbandes auch schon deutlich früher als nach 5 Tagen notwendig werden. Wartet man zu lange, so lockert sich der Verband zu stark und rutscht herunter.

Zur Entfernung empfiehlt sich eine Verbandschere. Eine Verletzung des Patienten durch die Schere ist somit ausgeschlossen und der Verband kann angenehm entfernt werden. Beim Lösen des alten Verbandes ist es immer gut eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und einen Waschlappen neben sich stehen zu haben. Trotz der Schlauchverbände als hautnaher Basisschicht kann ein Zinkleimverband sehr festkleben. Das lauwarme Wasser hilft dabei den Zinkleim aufzuweichen, so dass er sich optimal entfernen lässt.

Wegen seiner abschwellenden Wirkung, seiner guten Verträglichkeit und der unkomplizierten Handhabung wird ein Zinkleimverband vom Patienten (und Therapeuten) in aller Regel sehr geschätzt.