Hildegardtherapie

Die heiliggesprochene Benediktinernonne Hildegard von Bingen (1098-1179) war eine Frau, die der Überlieferung nach über heilerische Fähigkeiten verfügte und diese zu ihrer Zeit bei den Menschen einsetzte. Gleichzeitig besaß sie eine große analytische Fähigkeit und legte ihre Erkenntnisse in einer Vielzahl von Schriften nieder, von denen ein Teil heute noch erhalten ist. In diesen werden sowohl Erkenntnisse über Heilpflanzen, wie auch allgemeine Behandlungsmethoden bei verschiedenen Krankheitsbildern dokumentiert. Gleichwohl enthalten diese Schriften Hinweise für den täglichen Umgang mit dem eigenen Körper und auch eine Vielzahl von Vorschlägen für eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise. Bei der Therapie nach Hildegard von Bingen handelt es sich um kein exakt umrissenes therapeutisches Verfahren, sondern um die Umsetzung ihrer Erkenntnisse in das tägliche Leben. Die Anwendung der Hildegardtherapie ist umstritten. Während die einen die Erkenntnisse preisen und sie in ihr tägliches Leben oder sogar in ihr Behandlungskonzept integrieren, wird sie von anderen als „wissenschaftlich unhaltbare, vor allem an kommerziellen Interessen ausgerichtete Bezeichnung für therapeutische Mittel, die sich an den Schriften der hl. Hildegard von Bingen orientieren“ (medizinisches Wörterbuch Pschyrembel) bezeichnet.